Schimmel tritt in unterschiedlichen Formen und Farben sowie unter verschiedenen Bedingungen auf. Von den ca. 130.000 bekannten Schimmelpilz-Arten kommen jedoch die meisten in der freien Natur in einer so geringen Konzentration vor, dass für Menschen keine Gefahr besteht. Siedeln sich jedoch einige dieser Schimmelarten in Wohnräumen an, sind sie oft mehr als nur ein kosmetisches Problem. Je nach Art und Menge der Schimmelpilze können Schäden an der Einrichtung und an der Bausubstanz entstehen. Übermässiger Befall einer Wohnung mit Schimmel stellt zudem ein gesundheitliches Risiko für die Bewohner dar. Menschen mit einer Immunschwäche sind besonders stark gefährdet.
Da die Bestimmung der exakten Schimmelpilz-Gattung nur mit Labortechnik möglich ist, werden sie im allgemeinen Sprachgebrauch häufig nach Farben unterschieden. Hierbei erfolgt die Einteilung in schwarze, weisse, grüne, rote und gelbe Schimmelarten. Anhand der Farbe lässt sich die exakte Gattung eines Schimmelpilzes im Umkehrschluss nicht bestimmen, da die Farbe selbst bei einer Gattung variiert und häufig vom Untergrund bestimmt wird, auf dem der Schimmel wächst. Zur fachgerechten Schimmelbestimmung sollte daher immer ein Schimmelexperte hinzugezogen werden.
Steckbrief: Schwarzer Schimmel
- Was ist schwarzer Schimmel?
Schwarzer Schimmel oder auch Schwarzschimmel ist wohl der bekannteste und auch gefürchtetste Schimmel in Wohn- und Kellerräumen. Etwa 40 Schimmelpilz-Gattungen werden als schwarzer Schimmel sichtbar. - Wie sieht schwarzer Schimmel aus?
Diese Schimmelart zeigt sich oft zuerst durch kleine schwarze Pünktchen. Erst im Laufe der Zeit werden diese grösser, zahlreicher und bilden einen grau-blauen bis schwarzen Belag. Auch andere Schimmelarten (bspw. weisser Schimmel) können sich mit der Zeit verfärben und dann wie schwarzer Schimmel aussehen. - Wie entsteht schwarzer Schimmel?
Diese Schimmelarten mögen Feuchtigkeit und befallen jeglichen organischen Untergrund. Gerne besiedelt der schwarze Schimmel Wände in Wohnräumen oder im Keller, Fugen im Bad, Verkleidungen aus Holz sowie Kleidungsstücke, Schuhe, Lebensmittel und vieles mehr. Er ist äusserst robust und wächst bei Temperaturen von ungefähr 0°C bis 50°C. Da im Inneren von Wohnräumen oder Baukonstruktionen Temperaturen in der Regel zwischen 5°C und 30°C liegen, wird sich nie eine letale Wirkung der Temperatur auf Schimmelpilze einstellen. - Wie gefährlich ist schwarzer Schimmel?
Viele Arten von schwarzem Schimmel sind wegen ihrer Aggressivität und Widerstandsfähigkeit für den menschlichen Organismus giftig und sollten deshalb zwingend aus Wohnräumen entfernt werden, wenn sie dort auftreten.
Erfahren Sie in unserem ausführlichen Beitrag mehr über schwarzen Schimmel.
Steckbrief: Weisser Schimmel
- Was ist weisser Schimmel?
Der weisse Schimmelpilz ist ein heimlicher Mitbewohner. Er verbreitet sich oft lange unerkannt in feuchten Nischen oder hinter Möbeln. Er wird oft erst dann erkannt, wenn sich der Fruchtkörper dunkler färbt. - Wie sieht weisser Schimmel aus?
Weisser Schimmel ist eher unauffällig und besonders auf hellen Wänden schwer zu entdecken. Er zeigt sich zunächst nur als weisse Stockflecken, im späteren Verlauf als weisser bis grauer flaumiger Pilzteppich. Ist der Pilz noch nicht sichtbar, kann ein leicht modriger Geruch auf den Befall hinweisen. - Wie entsteht weisser Schimmel?
Weisse Schimmelarten befallen vor allem kühlere Wandecken, kalte Wände (z. B. Keller- oder Aussenwände), Fensterlaibungen und Nischen hinter Möbeln. Wie alle Schimmelpilze benötigen sie eine hohe Luftfeuchtigkeit und organisches Substrat zum Wachsen. Weisser Schimmel kann leicht mit harmlosen Ausblühungen verwechselt werden. - Wie gefährlich ist weisser Schimmel?
Im Volksglauben wird weisser Schimmel aufgrund seines harmlosen Aussehens als weniger gefährlich eingestuft. Das ist jedoch ein Irrtum: Auch weisser Schimmel kann Auslöser für Allergien, Atemwegserkrankungen und Hauterkrankungen sein. Er sollte unbedingt beseitigt werden.
Erfahren Sie in unserem ausführlichen Beitrag mehr über weissen Schimmel.
Steckbrief: Grüner Schimmel
- Was ist grüner Schimmel?
Grüner Schimmel ist der häufigste Schimmel auf Lebensmitteln und Blumenerde. Jeder kennt wohl die pelzige grüne Schicht, die besonders schnell Obst oder Brot überzieht. - Wie sieht grüner Schimmel aus?
Grüner Schimmel erscheint nicht grasgrün, sondern eher blau-grau-grünlich. Das liegt daran, dass nur die reifen Sporenträger grün sind, die übrigen Bestandteile jedoch weiss bis grau gefärbt sind. Grüner Schimmel zeigt sich meistens mit einem haarigen, flauschigen Belag. - Wie entsteht grüner Schimmel?
Grüner Schimmel bildet sich zunächst häufig auf Früchten und Fruchtsäften, Brot und anderen Getreideprodukten. Auch auf feuchter Blumenerde gedeiht er prächtig. Sind die Sporen erstmal reif, können sie sich über die Luft in der ganzen Wohnung ausbreiten und nicht nur Lebensmittel, sondern auch feuchte Decken und Wände befallen. - Wie gefährlich ist grüner Schimmel?
Viele Arten von grünem Schimmel bilden ein Gift, welches als immunschwächend gilt. Die Sporen gelten als potenziell gesundheitsgefährdend und können Atemwege und Schleimhäute reizen sowie Kopfschmerzen, Müdigkeit und migräneartige Symptome erzeugen. - Wie entfernt man grünen Schimmel?
Zunächst sollten Sie die Ursache des grünen Schimmels beseitigen. Bei verschimmelter Blumenerde wechseln Sie die Erde komplett aus, reinigen die Blumentöpfe gründlich und giessen vorbeugend in Zukunft weniger. Beim Umtopfen sollten die Wurzeln von der alten Erde komplett bereinigt werden, damit mit ihnen möglichst keine kontaminierte Erde verschleppt wird. Poröse Tontöpfe sollten mit heissem Wasser gewaschen oder ausgetauscht werden. Beseitigen Sie sämtliche schimmelige Nahrungsmittel in der Wohnung – vor allem Obstkörbe sind häufig eine Quelle für grünen Schimmel. Bei grossflächigem Befall von Wänden sollten Sie nicht selbst Hand anlegen, sondern einen Experten hinzuziehen, um den Schimmelpilz umfassend zu entfernen und einer Rückkehr des Schimmels vorzubeugen.
Steckbrief: Roter Schimmel
- Was ist roter Schimmel?
Roter Schimmel ist auch unter dem Namen „roter Bäckerschimmel“ bekannt. Dies rührt daher, dass diese Schimmelarten gerne auf zellulosehaltigen Substraten wie Getreide und Getreideerzeugnissen wächst. Auch andere Schimmelarten können rote Sporenstände bilden, wenn durch die Umgebungsbedingungen (z. B. Kupfer, Farbstoffe) die farbliche Ausprägung beeinflusst wird. - Wie sieht roter Schimmel aus?
Roter Schimmel hat eine typische, deutlich rote Färbung. Das Rot kann von dunkleren Rottönen über Rostrot bis hin zu schwachen Rosa erscheinen. Zumeist bilden sich schleimige Beläge, später entwickelt sich auch leichter Flaum. Viele rote Schimmelarten wachsen extrem schnell. - Wie entsteht roter Schimmel?
Roter Schimmel wächst vorwiegend an Brot und Getreideprodukten. Auch Mehl, Früchte, getreidehaltiges Tierfutter, Holz, Karton, Papier, Gipskartonplatten und faulende Pflanzenteile können betroffen sein. Er befällt bei vorhandener Feuchtigkeit daher oft Papiertapeten an kalten Wänden, Kartonagen und Bücher. Durch die höhere Luftfeuchtigkeit tritt roter Schimmel in Wohnungen häufig in Bädern und Küchen auf, hier vor allem an Fugenabdichtungen. - Wie gefährlich ist roter Schimmel?
Roter Schimmel kann Atemwegserkrankungen auslösen und offene Hautstellen befallen. Aufgrund seines schnellen Wachstums sollte er zeitnah nach seiner Entdeckung von einem Fachmann beseitigt werden und das Einatmen der Sporen vermieden werden. - Wie entfernt man roten Schimmel?
Als Sofortmassnahme können Sie kleinere befallene Stellen selbst entfernen. Nutzen Sie hierzu spezielle Schimmelmittel und keinesfalls Essig, da Essig eine organische Substanz und somit eine Nahrungsgrundlage für Schimmelpilze ist. Bei schimmeligen Tapeten schafft die Entfernung der Tapete zwar Abhilfe, die Ursache (z. B. eine feuchte, kalte Wand) sollte jedoch ebenfalls vom Fachmann ermittelt und beseitigt werden, um einem erneuten Schimmelbefall vorzubeugen.
Steckbrief: Gelber Schimmel
- Was ist gelber Schimmel?
Der gelbe Schimmel ist eher unauffällig und wird daher häufig von Laien übersehen. Er ist ausserdem in der Schweiz aufgrund des allgemein hohen Hygienestandards eher selten in Wohnungen anzutreffen. Im Gegensatz zu anderen Schimmelarten kann dieser Pilz schon bei einer geringen Luftfeuchtigkeit von 60 Prozent und ab 0°C keimen. Da er zum Sporenausbilden jedoch konstante 20 bis 25°C benötigt, verbreitet er sich in unseren Breitengraden eher schlecht. - Wie sieht gelber Schimmel aus?
Gelber Schimmel ist nur in den seltensten Fällen leuchtend gelb, sondern häufig ockerfarbig oder bräunlich, manchmal grünlich-gelb gefärbt. Je nach Untergrund kann gelber Schimmel trocken, körnig oder schmierig sein. Er bildet sehr dichte Kolonien. Gelblich-weisse Ausblühungen werden von Laien ebenfalls oft mit gelbem Schimmel verwechselt. - Wie entsteht gelber Schimmel?
Gelber Schimmel wächst oft auf stärkehaltigen Lebensmitteln (z. B. Mais, Getreide, Erdnüsse) und kann bei ausreichend Luftfeuchtigkeit wie andere Schimmelarten an Wänden und in Nischen lauern. Häufiger werden jedoch Baumwollstoffe und Polstermöbel befallen, vor allem in wärmeren Räumen. - Wie gefährlich ist gelber Schimmel?
Eine Schimmelarten, die sich als gelber Schimmel zeigen, bilden Gifte, die im menschlichen Körper verheerende Schäden anrichten können. Er kann unter anderem Leberkrebs, Nierenblutungen und Herzversagen hervorrufen. Durch seine Unauffälligkeit wird gelber Schimmel oft erst spät entdeckt, wenn er sich schon übermässig ausgebreitet hat. - Wie entfernt man gelben Schimmel?
Aufgrund seiner Gefährlichkeit sollte gelber Schimmel in der Wohnung immer vom Fachmann untersucht und entfernt werden. Auch wenn augenscheinlich „nur“ ein Sessel befallen war, sollte die Sporenkonzentration in der Raumluft von einem Schimmelexperten untersucht werden, um eventuelle weitere befallene Stellen ausfindig zu machen.
Schimmelarten bestimmen und entfernen
Die Unterteilung in fünf farbige Schimmelarten stellt natürlich nur einen sehr kleinen Ausschnitt der unzähligen Schimmelgattungen dar und liefert schon gar keine belegbaren Aussagen über die tatsächlichen botanischen Zuordnungen oder über eine eindeutige Gefährlichkeit der unterschiedlichen Schimmelfarben. Für eine korrekte Bestimmung eines Schimmelpilzes muss immer ein labortechnischer Schimmeltest durchgeführt werden. Eine Laboruntersuchung ist für eine reine Schimmelreinigung jedoch selten notwendig. Dies macht eher Sinn, wenn es zu einem grossflächigen Befall gekommen ist oder bei den Bewohnern gesundheitliche Probleme aufgetreten sind.
Für eine gründliche und nachhaltige Entfernung eines grossflächigen Schimmelbefalls in Keller- und Wohnräumen sollte immer ein Spezialist hinzugezogen werden, der nicht nur die sichtbaren Schimmelbestandteile entfernt, sondern auch die Ursachen für die Schimmelbildung aufspürt und mittels fachgerechter Schimmelsanierung beseitigt. CASANO ist Ihr erfahrener Experte für sämtliche Schimmelarten. Sollten Sie in Ihren eigenen vier Wänden oder in der Wohnung Ihres Mieters einen Schimmelbefall feststellen, kontaktieren Sie uns gern über unser Online-Formular. Wir kontaktieren Sie schnellstmöglich für die Planung und Durchführung geeigneter Massnahmen zur Analyse und Entfernung der Schimmelpilze.
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